Ärztezentrum Goldenes Kreuz

Die Liegenschaft eines ehemaligen Gasthauses wurde saniert, rückgebaut und modernisiert: Arztpraxen, Geschäftslokale, Büros und ein Veranstaltungssaal füllen die historische Bausubstanz mit neuem Leben. Die Kombination aus modernen Gründächern, verglasten Gängen und alten Gewölben schafft das gewisse architektonische Etwas. Das Projekt erhielt 2004 den 2. Platz des Niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerungs-Preises.

Die Liegenschaft des ehemaligen Gasthauses „Zum Goldenen Kreuz“ befindet sich im Bereich Langenloiserstraße / Nalepkagasse in Krems. Sie bestand aus einem historischen Bereich mit Gewölben im Erdgeschoß, einem nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebauten Bauteil, einem freistehenden Einfamilienhaus und einem unbebauten Grundstück. Alle Gebäude befanden sich in schlechtem Erhaltungszustand.

Nutzung

Die bestehende Bausubstanz wurde bauökologisch und energetisch saniert. Im Erdgeschoß wurde ein Geschäftslokal, ein Café und ein Veranstaltungssaal mit modernster Medientechnik untergebracht. Im Obergeschoß befinden sich zahlreiche Arztpraxen, im Dachgeschoß die Augenarztpraxis des Bauherrn. Alle Gebäudebereiche sind barrierefrei zugänglich.

Auf dem ursprünglich unbebauten Bereich entstanden Garagenplätze und Büros. Der Hof eignet sich für die Abhaltung von Freilichtveranstaltungen.

Gestaltung

Die historische Bausubstanz wurde so weit wie möglich in den Urzustand rückgebaut. Mit dem neuen Vollwalmdach wird die Eigenständigkeit des Bauteiles betont. Die Gestaltung der Straßenfassaden orientiert sich an Lichtbildern aus dem Jahr 1900, der im Zweiten Weltkrieg zerstörte straßenseitige Trakt erhielt eine zeitgemäße Fassade.

Der in der Nachkriegszeit entstandene Gebäudeteil wurde thermisch in Niedrigenergiebauweise adaptiert. Innen wurden sämtliche nicht tragende Wände, außen die an den historischen Gebäudeteil angebaute Dachkonstruktion abgebrochen. Sie wurde durch einen zeitgemäßen kubischen Dachaufbau in Passivhausbauweise ersetzt, der gegenüber den Fassaden zurückgesetzt ist und begrünt wurde.

Der Zugang zu den Arztpraxen erfolgt durch einen Gewölbebereich, der sich zur Straße und zum Hof hin großzügig öffnet. Im Hof wurde ein neues Stiegenhaus mit Aufzug errichtet, der auch für den Liegendtransport geeignet ist. Die Erschließung der Ordinationen im ersten Obergeschoß erfolgt über einen an der Hoffassade vorgehängten verglasten Gang.

Energie und Ökologie

Die Sanierung der bestehenden Bausubstanz erfolgte nach den neuesten Erkenntnissen hinsichtlich ökologischer Bauweisen. Dabei wurde ein Niedrigenergie-Standard für vorhandene Gebäudeteile und ein Passivhaus-Standard für das gesamte Dachgeschoß angestrebt und realisiert. Die Beheizung erfolgt über Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen, die Kühlung des Dachgeschoßes über eine Wärme-/Kühldecke durch Tiefenbohrungen.

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